Im Umgang mit sterbenden Menschen setzt es viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit voraus. Alle Beteiligten reagieren dabei höchst unterschiedlich.
In der letzten Phase des Lebens ist die Begleitung eines Angehörigen besonders intensiv. Denn das Sterben und der Tod eines nahestehenden Menschen mitzuerleben, ist eine tiefe und schmerzvolle Erfahrung.
Sterben heisst endgültig Abschied nehmen. Umso mehr ist dieser Prozess mit heftigen Emotionen verbunden. Angst, Schrecken, Wut, Trauer, Schuldgefühle, Verzweiflung, aber auch Gefühle von Nähe und Verbundenheit wechseln sich ab. Alle Beteiligten sind dabei gefordert und reagieren höchst unterschiedlich.
Wir alle wissen, dass das Leben vergänglich ist. Trotzdem wird der Tod oft verdrängt. Als Folge davon zeigen sich viel verunsichert im Umgang mit Tod, Verlust und Trauer. Weil Sterben und Tod zum Leben gehören, fordert die Auseinandersetzung damit auch alle Beteiligten heraus. Im Umgang mit sterbenden Menschen sind Sorgfalt und Aufmerksamkeit ganz besonders gefordert.
Lassen Sie die sterbende Person wenn möglich am Alltag teilhaben. Die ihr vertrauten Lebensgewohnheiten sollten auch jetzt den Tag bestimmen. Falls die betreute Person bettlägerig ist, ermuntern Sie sie, das Bett täglich für ein paar Stunden zu verlassen und z.B. von ihrem Lieblingssessel aus am Alltagsleben teilzunehmen. Immer vorausgesetzt, dass das noch möglich ist.
Besprechen Sie mit der betreuten Person, welche Besuche für sie wohltuend sind und auf welche eher verzichtet werden sollte. Nur dann kann wirklich Ruhe einkehren. Ziehen Sie Pflegefachpersonen und ärztliche Begleitung frühzeitig bei. Die ruhige und verständnisvolle Anwesenheit von Menschen, die mit dem Sterben vertraut sind oder sich darauf einlassen können, kann auch für Sie eine grosse Hilfe sein.
Viele Menschen fürchten sich davor, vor dem Tod an starken Schmerzen zu leiden. Mit Schmerztherapien lässt sich das körperliche Leiden stark lindern oder gar aufheben. Schmerzmittel sollten so eingesetzt werden, dass die sterbende Person schmerzfrei, aber wach genug ist, um mit den Menschen, die sie umgeben, Kontakt zu haben.
Wenn keine Hoffnung auf Heilung besteht, lassen Sie die sterbende Person essen, was, wann und so viel sie möchte. Es darf auch ein Glas Alkohol sein (ausser die Ärztin oder der Arzt raten davon ab). Sie sollten auch akzeptieren, dass die sterbende Person vielleicht gar nichts mehr essen mag. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Schluckbeschwerden auftreten (Erstickungsgefahr) und klären Sie mit einer Fachperson, was in diesem Fall zu tun ist.
Die meisten sterbenden Menschen mögen nur noch sehr wenig trinken. Das gehört zum Sterbeprozess. Er verlangsamt die körperlichen Funktionen, bringt Ruhe und kann auch die Schmerzen dämpfen. Geben Sie der betreuten Person das zu trinken, was sie am liebsten mag, in kleinen Portionen und nur, wenn sie es wünscht. Oft werden kühle, säuerlich schmeckende Getränke bevorzugt.
Mit einem feuchten Tupfer können Sie der sterbenden Person ab und zu den Mund befeuchten. Ist die Luft im Raum zu trocken, besorgen Sie einen Luftbefeuchter. Damit keine Beschwerden auftreten, ist es wichtig, den Mund regelmässig zu pflegen. Fragen Sie eine Pflegefachperson, wie Sie dabei am besten vorgehen. Pflegen Sie die Lippen mit Pomade, um schmerzhafte Risse zu vermeiden.
Sterbende haben oft keinen normalen Schlaf-Wach-Rhythmus mehr. Einige sind sehr unruhig. Für sie ist eine stille Umgebung besonders wohltuend. Oft können einfache Mittel zu mehr Ruhe und etwas Schlaf verhelfen. Sie können z.B. das Bett auffrischen, die sterbende Person in eine andere Position umlagern, die für sie angenehm ist.
Hilfreich ist manchmal auch, ein Glas warme Milch oder ein anderes Getränk, das den Schlaf fördert. Sterbende haben oft Angst, allein zu sein. Dann ist es hilfreich, einfach still bei der sterbenden Person zu sitzen, ein Gespräch anzubieten, die Lieblingsmusik laufen zu lassen oder aus einem Buch vorzulesen.
Es ist wichtig, dass Sie Unterstützung durch qualifiziertes medizinisches Personal – eine Spitex-Organisation und Freiwillige (Besuchs- und Begleitdienste) – in Anspruch nehmen, die Sie entlasten können. Sorgen Sie auch dafür, dass Sie eine Ansprechperson haben, an die Sie sich bei Notfällen in der Nacht oder am Wochenende wenden können. Ihre Kräfte werden in dieser Zeit sehr stark beansprucht. Planen Sie regelmässige Ruhepausen ein, damit Sie wieder auftanken können. Organisieren Sie eine Ablösung, die bei der sterbenden Person bleiben kann, vor allem während der Nacht.
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Die Begleitung einer sterbenden Person ist eine der prägendsten Erfahrungen im Leben. In dieser Zeit können Rituale Trost spenden und Halt geben.
Den Zurückbleibenden helfen Rituale und Symbole, sich im aktiven Leben wieder zurechtzufinden. Den Sterbenden ermöglichen sie, sich von ihren Angehörigen und Freunden zu verabschieden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist, sie tun der sterbenden Person gut. Gehen Sie dabei äusserst behutsam vor. In der letzten Phase reagieren Sterbende sehr empfindlich auf Berührungen und Geräusche.
Am Bett der sterbenden Person sitzen und sanfte Musik laufen lassen
Leise summen oder singen
Eine Geschichte, ein Gedicht vorlesen
Karten oder Briefe vorlesen, die Freunde, Kollegen oder Nachbarn geschickt haben
Eine Hand oder einen Arm der Person halten oder streicheln
Die Haare sorgfältig bürsten, das Gesicht liebevoll waschen
Füsse oder Beine sanft massieren
Der sterbenden Person sagen, dass sie geliebt wird
Solche und ähnliche Rituale lindern das Gefühl von Verzweiflung und Hilflosigkeit, das sich manchmal einstellt, wenn die sterbende Person schwächer wird. Zudem ermöglichen Rituale den Angehörigen, ihre Gefühle gegenüber der sterbenden Person auszudrücken.
Wichtig ist, dass auch Sie Rituale pflegen, um in dieser intensiven Zeit der Sorge und Pflege auf sich selbst zu achten. Machen Sie Pausen, um sich zu bewegen und zu entspannen, um zu schlafen und zu essen. Es gilt aber auch darüber nachzudenken, was Sie gerade durchmachen. Manchmal hilft es, Gefühle niederzuschreiben, um sie einordnen zu können. Bleiben Sie in Kontakt mit der Familie und mit Freunden.
Hilfreich sind ebenfalls Einzelgespräche mit Fachpersonen, der Besuch einer Selbsthilfegruppe, eines Trauerseminars oder ähnlicher Angebote. Dies ermöglicht Ihnen, die schmerzhaften Gefühle zuzulassen und allmählich zu verarbeiten.
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Gewisse Anzeichen können darauf hinweisen, dass der Tod bald eintritt. Wer eine sterbende Person bis zuletzt intensiv begleitet, spürt das meist sehr genau.
Die letzten Tage vor dem Tod erlebt jeder Mensch sehr individuell. Der Arzt oder die Pflegefachperson kann Sie darauf aufmerksam machen, wenn der Tod nahe ist. Vielleicht brauchen Sie jetzt jemanden an Ihrer Seite, der auch Sie begleitet und unterstützt.
Manchmal stirbt eine Person allein, ohne dass Angehörige bei ihr sind. Vielleicht haben die Familienmitglieder und die Freunde erst kurz zuvor das Zimmer verlassen, doch genau in dieser Zeit tritt der Tod ein. Dies kann Bedauern und Schuldgefühle auslösen. Doch es kommt häufig vor, dass Sterbende erst gehen, wenn ihre Angehörigen nicht mehr an ihrer Seite sind.
Ist der Tod eingetreten, lassen Sie die Tatsache auf sich wirken. Bleiben Sie ruhig sitzen und lassen Sie alle Gefühle zu, die kommen und gehen. Nicht selten wird eine gewisse Erleichterung empfunden, die jedoch meist mit Schuldgefühlen einhergeht. Es ist normal, sich zu wünschen, dass das Leiden eines Angehörigen ein Ende nimmt und dass möglichst rasch wieder der Alltag eintritt. Angesichts des Todes gibt es keine richtigen oder falschen Reaktionen.
Nach dem Tod verändert sich der Körper. Einige dieser Veränderungen können schwer zu ertragen sein, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Sie sind jedoch ganz natürlich. Da die Muskeln nach dem Tod entspannt sind, kann es vorkommen, dass der Körper der verstorbenen Person Stuhl, Urin oder Speichel abgibt. In den ersten Stunden nach dem Tod tritt die Totenstarre ein. Die verstorbene Person sollte möglichst rasch in Rückenlage gebracht werden. Denn schon eine Stunde nach dem Tod wird es viel schwieriger, die Lage des Körpers zu verändern. Wenn die Augen der verstorbenen Person offen sind, können Sie sie mit Ihrer Hand sanft schliessen. Steht der Mund offen, können Sie ein aufgerolltes Handtuch unter das Kinn legen und den Mund schliessen. Nach einiger Zeit kühlt sich der Körper ab und verändert die Farbe.
Ist ein Mensch zuhause gestorben, müssen die Angehörigen die Ärztin oder den Arzt benachrichtigen. Diese stellen den Todesschein aus. Der wird für die Meldung auf dem Zivilstandsamt und andere Institutionen benötigt. Benachrichtigen Sie auch die nächsten Angehörigen wie Kinder, Lebenspartnerin oder Lebenspartner, Eltern. Stirbt ein Mensch im Spital oder im Heim, werden Sie vom Personal darüber orientiert, was zu tun ist.
Es gibt verschiedenste Checklisten, auf denen detailliert aufgeführt ist, was Sie im Todesfall eines nahestehenden Menschen in die Wege leiten müssen. Diese sind erhältlich bei der Gemeinde, im Spital, im Heim oder auf dem Internet.
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